Dumbledores Army
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Harry Potter RPG
 
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 Immortalis Nox

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Delia Kingston
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Delia Kingston


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Immortalis Nox Empty
BeitragThema: Immortalis Nox   Immortalis Nox EmptyMi Dez 30, 2009 11:25 pm







I M M O R T A L I S : N O X


DER MOND IST ROT VON STERNENBLUT


2022
Der Himmel stand in Flammen. Noch nie hatte einer von ihnen ein vergleichbares Bild gesehen. Die Sterne verschwanden hinter Feuer und Rauch, der Mond wurde vom Firmament verdrängt. Aber was schlimmer war als das Feuer, die Wut und die Zerstörung, waren die Schreie der Hilflosen, der Verwundeten, der Kinder. Die Berge sogen den Lärm in sich auf, wachten eisig und unnachgiebig wie Riesen rings um das Hochland, gaben keinen Ausweg preis. Sie hatten sich gegen das Schloss verschworen, es und seine Bewohner verraten. Keiner von ihnen hatte auch nur den Hauch einer Chance, keiner konnte gegen die Urtiere der Lüfte ankommen. Einige versuchten es auf wagemutigem Wege mit Hilfe ihrer Besen, waren selbige der Geschwindigkeit der fliegenden Echsen und der Geschicklichkeit ihrer Reiter nicht gewachsen. Sie wurden dem Fegefeuer nicht Herr und nach und nach bemerkten sie es: es war vorbei.
Dabei fühlten sie sich sicher; wo war heute noch eine Gefahr? Wo lauerte der Tod? Wurde derselbe nicht schon tausendfach in der Vergangenheit besiegt? Sie hatten geglaubt und gehofft, das Böse wäre für immer versiegelt worden, aber sie hatten sich geirrt. Sie hatten sich alle geirrt und das war nun die Konsequenz ihres Leichtsinns.


JEMAND hat den Himmel angezündet,
hat dabei DIE NACHT ZUM TAG gemacht,
ich bin von diesem Glanz erblindet,
dieses LICHT hat mich entfacht,
bis ich ausgebrannt verlösche,
werd ich brennen DIESE NACHT


Die Nordhexe beobachtete das Geschehen aus sicherer Entfernung. Aufrecht und erhaben stand sie dort auf dem Vorsprung, das Ende abwartend, das die Drachenreiter vollziehen sollten. Ja, sie waren die Richter – sie alle. Den Blick abwendend, realisierte sie die sich duellierende Meute aus Kreaturen und Magiern. Harry Potter war ebenfalls unter ihnen – und der Orden des Phoenix. Aber waren sie wirkliche Gegner? Die Nordhexe kam um ein mit Hysterie geschmücktes Grinsen nicht herum. Niemand konnte sie aufhalten, nicht einmal der Auserwählte. Lord Voldemort war ein Narr gewesen, sie würde nicht so unvorsichtig sein. Sie würde den Mann töten, der ihre frühen Pläne vereitelt und ihr die Macht geraubt hatte.
Und doch war sie Potter dankbar, schließlich hatte sie jetzt etwas viel besseres als das einfache Amt eines Staatsoberhaupts: Sie hatte die Macht der Finsternis.
Die ersten Früchte waren geerntet, die ersten Schandtaten begangen. Schon bald würde diese Welt wieder das sein, was sie einmal war. Gesäubert, perfekt. Es war ihr Weg.
Und kaum hatte sie diesen Gedanken gedacht, fiel das Schloss, zusammen mit all jenen, die sich in dessen Nähe befanden. Der höchste Turm stürzte in sich zusammen und riss einen Teil von Hogwarts mit sich in die Tiefe. Stein um Stein verschwand eine 1000-jährige Geschichte unter schwarzem Schutt und weißer Asche.

...


Dieser Teil des Jenseits war übersät von purer Qual, aber Dumbledore ging ihn unentwegt weiter. Er durfte keine Zeit mehr verlieren. Zu viel war geschehen, zu viel seiner alten Freunde im Namen der Dunkelheit gestorben. Hogwarts war ein für alle mal gefallen – konnte es also etwas Schlimmeres geben?
Die Realität brauchte ihre Unterstützung! Sein blaues Augenmerk erfasste etwas: Ein Bündel, das sich unentwegt wand, jammerte und schließlich weinte. Es war ein Kind. Ein Kind in einer vollkommen entfremdeten Umgebung, allein und schutzlos. Er beugte sich danach, hob es annähernd behutsam auf seinen Arm.
„Hallo Tom.“
Ein schwaches Lächeln stahl sich auf die jugendlichen Züge des Weisen, Riddle mit sich nehmend, der hilfloser denn je zwischen Albus‘ Stoffen versank. Tom war blind, seine Augenhöhlen stierten leer vor sich her und Dumbledore wurde sich einmal mehr bewusst, dass jeder seinen Preis zu zahlen hatte. Voldemorts Seele wurde die Wärme der Erlösung verwehrt, dass er gezwungen war, die Jahre seiner Tyrannei in ewiger Einsamkeit zu verbüßen. Doch dem wollte er ein Ende setzen, glaubte der ehemalige Schulleiter nach wie vor, dass in jedem ein Funken Güte steckte – so auch in jemandem wie Lord Voldemort.




Der MOND ist rot von Sternenblut,
und auch in mir ist Fieberglut.
Es glüht das ganze Firmament,
das kommt weil MEINE SEELE BRENNT!


„Ist er das?“ Die Stimme des Alten war skeptisch und unterstrich damit gleichsam den Ausdruck auf den Gesichtern, die in einem Kreis herum saßen und Dumbledores Ankunft erwarteten. Derselbe nickte schwach, Tom ein wenig fester an seine Brust drückend.
„Und du glaubst, dass er der Richtige ist?“
„Ja, Salazar. Ich kenne niemanden, der Hogwarts soviel Liebe entgegen bringen konnte wie dieses Kind. Er mag vom rechten Weg abgekommen sein und sich die Falschen zum Vorbild genommen haben. Aber er hätte es nie gewagt, sich gegen seine Heimat zu stellen. Auch in seiner Endzeit machte er um Hogwarts einen Bogen, soweit es seine Pläne zu ließen. Ich bin überzeugt davon, dass ihn die jetzige Gegenwart der Realität so sehr beeinflusst, dass er endlich begreift, dass Böses tun unverzeihlich ist.“
Die Menge sah ihn an, ehe sich ein Mann mit kräftigem Kinn und treuen Augen aus seinem Sitz erhob und auf ihn zuging, sich neben ihn gesellte und Salazar Slytherin beipflichten zu nickte: „Ich vertraue ihm. Lass es uns so tun. Geben wir ihm die notwendige Kraft, die er braucht, um zu leben – ihm und den anderen Beiden. Gemeinsam können sie unsere Welt vor weiterer Zerstörungswut bewahren.“
Godrics Worten fanden auch bei den übrigen den notwendigen Anklang, womit sie ihre Entscheidung besiegelten. Sie würden es tun. Sie würden gegen die unsterbliche Finsternis antreten.


Doch aus GLUT und weißer Asche,
so ist es MIR zugedacht,
werd ich heute neu geboren,
AUFERSTEHEN diese Nacht.